Leitungswasser günstiger als gedacht
Was kostet hierzulande eigentlich ein erfrischendes Glas Wasser aus der Leitung? Eine aktuelle GfK-Studie im Auftrag der Initiative Blue Responsibility zeigt erstaunliche Ergebnisse.
Sauberes Trinkwasser steht als unser wichtigstes Nahrungsmittel besonders im Fokus. Für viele Deutsche ist der Griff zum Wasserhahn selbstverständlich. Jederzeit kommt frisches, reines Wasser aus der Leitung, das neben der Verwendung zum Kochen oder Putzen auch bedenkenlos als Durstlöscher dienen kann. Neun von zehn Deutschen trinken Leitungswasser, doch was die bequeme Erfrischung kostet, wissen die Wenigsten. Nur 26,7 Prozent aller Befragten schätzen den Preis von Leitungswasser (0,2 Cent/Liter) richtig ein, darunter 31,4 Prozent der Männer und 21,5 Prozent der Frauen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Initiative Blue Responsibility, die sich für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser einsetzt.
Rund 40 Prozent der Befragten schätzen die Kosten für Leitungswasser zu hoch
ein (0,5 Cent – über 1 Euro), 13 Prozent erwarten einen zu niedrigen Preis (unter
0,1 Cent). Jeder fünfte Deutsche traut sich gar keine Einschätzung zu. Dabei
zeigt sich die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen (32,9 %) und der über 70-Jährigen
(34,1 %) am besten informiert. In der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre nannte nur
knapp jeder Fünfte die richtige Preisspanne (0,1 – 0,4 Cent). Dabei zeigt die
Umfrage auch: Eine richtige Einschätzung steht in keinem Zusammenhang mit
der Schulbildung. Am besten schnitten Befragte mit Hauptschulabschluss und
abgeschlossener Lehre ab (31,5 %). Abiturienten lagen zu 26,1 Prozent richtig.
Ein gutes Gespür für Zahlen beweisen außerdem Beamte mit 39,1 Prozent
richtiger Einschätzungen.
Leitungswasser ist nicht nur das am besten kontrollierte Lebensmittel in
Deutschland, sondern auch besonders günstig. „Für einen Euro bekommt man
500 Liter Leitungswasser aber nur zwei bis fünf Liter Mineralwasser. Zudem entfällt das lästige Tragen von Wasserkisten“, erklärt Stefan Oberdörfer von Blue Responsibility. Dennoch sollte sorgsam mit dem kostbaren Gut umgegangen
werden, insbesondere hinsichtlich der Trinkwasserhygiene. Denn in Deutschland
gilt das hohe Qualitätsversprechen bis zum Hausanschluss. Ab hier ist jeder
Eigentümer und Vermieter selbst für eine fachgerechte Installation von
Trinkwasserleitungen zuständig. „Zwischen Wasserzähler und Entnahmestelle
lauern die größten Risiken für die Trinkwasserqualität“, erklärt Stefan Oberdörfer
weiter. „Negativ beeinflusst wird die Wasserqualität zum Beispiel durch
Stagnation, überdimensionierte Rohrleitungen oder Warmwasserbereiter, falsche
Temperaturhaltung oder ungeeignete Materialien.“ Besonders wichtig ist darum,
dass Trinkwasserinstallationen entsprechend den allgemein anerkannten Regeln
der Technik von Fachfirmen geplant und errichtet, sowie regelmäßig gewartet
werden. Dasselbe gilt für Reparaturen und Veränderungen an der
Hausinstallation.