Ikonen des Tanzes
Von Vera Sattler. Tanzen ist so alt wie die Welt und die wohl schönste Form der Bewegung. Tanzen schult die Koordinationsfähigkeit, trägt zur allgemeinen Kräftigung bei und bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Da wundert es kaum, dass das Tanzen zum Sport erhoben wurde. Und so schweben seit dem frühen 20. Jahrhundert Paare aus aller Welt in den Disziplinen des Ballroom Dance über das Turnierparkett.
Eine, die sich im Profi-Tanzsport bestens auskennt ist Brigitt Mayer-Karakis. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Fotografen U.H. Mayer, hat sie ein aufwändig gestaltetes Meisterwerk vorgelegt, dass die Anfänge der internationalen Ballroom-Szene erzählt. „Die Geschichten um die ganz großen Stars drohten verloren zu gehen“, erklärt die ehemalige Profitänzerin, „viele der frühen Tänzer leben heute nicht mehr, ich wollte die Erinnerung an sie aufrecht erhalten.“ Über Jahre reiste Brigitt Mayer mit ihrem Vater um die ganze Welt, um die noch lebenden Ikonen des Gesellschaftstanzes aufzuspüren. In spannenden Interviews und bewegenden Fotos wird die frühe Zeit des Glanz und Glamour auf dem Turnierparkett lebendig.
Die Autorin, die heute mit ihrem Mann und dem zehnjährigen Sohn in Oakville, Ontario in Kanada lebt, kann auf eine eindrucksvolle Tanz-Karriere zurückblicken. Ihr Einstieg in den Profi-Tanz begann1989, unter anderem im Tanz-Sport-Club Düsseldorf Rot-Weiß. Seit 1991 tanzte sie für Kanada und wurde zwei Jahre später Vize-Weltmeisterin. Seit 1998 ist sie Wertungsrichterin auf internationalen Shows und trainiert Profi-Paare. Die starke Bindung zum Tanzsport, die Eleganz, das besondere Flair waren die Gründe für die Buchidee. Dabei haben sie besonders die Anfänge des Turniertanzes interessiert. "Ich wollte die Wurzeln bewahren. Zeigen, wie es angefangen hat“, so Mayer.
Auch einige deutsche Stars der Szene werden in Ballroom Icons portraitiert, beispielsweise Wolfgang Opitz und Evelyn Hörmann, die ab 1962 zusammen tanzten. Oder auch Paul Krebs, Jahrgang 1915, der in den Fünfziger Jahren deutscher Champion war. Mit Vorworten von Bryan Allen, President of the British Dance Council, und Prof. Thomas Druyen von der Sigmund Freud Universität in Wien führt Ballroom Icons in Wort und Bild durch die Eleganz und Geschichte des Gesellschaftstanzes. Schon jetzt gilt der Band in der Szene als Kultbuch. Dass Ballroom Icons aber auch außerhalb des Tanzsports großen Anklang findet, freut die Autorin ganz besonders. Tanzen ist in. Man denke nur an das erfolgreiche TV-Format "Let's Dance", ein Tanz-Wettbewerb, der den Paaren aus Promis und Profis Höchstleistungen abverlangt.
Wer das Buch in Händen hält kann sich den immensen Aufwand an Mühe und Zeit vorstellen. Und es wird deutlich, mit welch großer Sensibilität Autorin und Fotograf gearbeitet haben, um die persönliche Intensität und Präsenz der großen ehemaligen Stars einzufangen. "Leider haben einige unserer Ikonen das Erscheinen des Buches nicht mehr miterleben können", erzählt Brigitt Mayer. Und so freut es sie ganz besonders, dass diese Menschen in ihrem Buch noch zu Worte kommen. Erreicht haben diese Profi-Tänzer übrigens ein ausgesprochen hohes Alter. So empfehlen wir nicht nur den Erwerb des Buches, sondern auch das Tanzen ganz allgemein.
Einige Portraits aus dem knapp 300 Seiten starken Buch sind auf den Internetseiten der Autorin nachzulesen. Hier kann auch die limitierte Ballroom Icons Collectors Edition für 150 Euro bestellt werden:
Die beeindruckenden Fotos von U.H. Mayer aus Ballroom Icons können ebenfalls erworben werden: