Weltwasserforum 2009 Istanbul: Das Wasser wird knapp
Als Folge von Verschwendung, Missmanagement und ineffizienter Bewässerung sieht WWF-Experte Martin Geiger die weltweite Wasserkrise; die Jahrhundertdürre Anfang 2009 in China oder die extremen Trockenperioden im Mittelmeerraum seien deutliche Zeichen. Das könnte sich nach WWF-Einschätzung auch auf Deutschland auswirken: Es drohen Landflucht, Kollaps der Landwirtschaft am Mittelmeer und ein Ende des Tourismus in beliebten Urlaubsregionen.
Aktuellen WWF-Recherchen zufolge ist auch das Gastgeberland des Weltwasserforums Türkei kein Vorbild in Sachen Wassermanagement. Der Grundwasserspiegel ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um über 14 Meter gesunken. Zusätzlich verschärft sich die Lage durch einen beständigen Rückgang der Niederschläge (bis zu 43 Prozent weniger). Trotzdem werden immer größere Flächen für die Landwirtschaft künstlich bewässert und in den Urlaubsregionen sollen über 100 neue Golfplätze entstehen. Allein eine dieser Anlage hat den jährlichen Wasserbedarf einer Kleinstadt. Als Folge mussten 2007 Istanbul, Ankara und Izmir im Sommer tageweise das Wasser abstellen. Doch auch Deutschland ist betroffen: Rund zehn Prozent des jährlichen Bedarfs an landwirtschaftlichen Gütern wird aus der Türkei importiert, darunter 158.162 t Schalen- und Trockenfrüchte, 113.488 t Gemüseprodukte und 54.223 t Obst. „Unsere Nachfrage befeuert damit zumindest indirekt den unverantwortlichen Wasserraubbau und wir wären direkt betroffen, wenn Dürren die türkischen Ernten vernichtet“, warnt die WWF-Expertin für die Mittelmeerregion, Dorothea August.
Geiger fordert einen globalen und verbindlichen Aktionsplan zur Bekämpfung der Wasserproblematik: „Für die Wissenschaft und den Erfahrungsaustausches ist das Weltwasserforum essentiell. Es mangelt ihr jedoch an Verbindlichkeit. Die Politik muss endlich auf die Tatsachen reagieren.“ Der WWF sieht auch die Deutsche Bundesregierung in der Verantwortung, immerhin importiert die Bundesrepublik über Nahrungsmittel und Industriegüter jedes Jahr 106 Mrd. Kubikmeter Wasser. „Wir sind Verantwortlicher und Betroffener zugleich“, so Martin Geiger. „Wir können es uns allein aus ökonomischer Sicht nicht leisten, tatenlos zusehen, wie sich die Wasserproblematik weiter verschärft.“
Das Weltwasserforum findet seit 1997 alle drei Jahre statt und wird vom Weltwasserrat (World Water Council) organisiert. Staatspräsidenten, Minister, Parlamentarier und Vertretern von Behörden aus vielen Staaten treffen mit Vertretern der Wasserwirtschaft und Wissenschaft sowie Nichtregierungsorganisationen zusammen, um gemeinsam globale Lösungsansätze zur Zukunft der Wasserversorgung zu erarbeiten.
www.wwf.de
Aktuellen WWF-Recherchen zufolge ist auch das Gastgeberland des Weltwasserforums Türkei kein Vorbild in Sachen Wassermanagement. Der Grundwasserspiegel ist in den vergangenen drei Jahrzehnten um über 14 Meter gesunken. Zusätzlich verschärft sich die Lage durch einen beständigen Rückgang der Niederschläge (bis zu 43 Prozent weniger). Trotzdem werden immer größere Flächen für die Landwirtschaft künstlich bewässert und in den Urlaubsregionen sollen über 100 neue Golfplätze entstehen. Allein eine dieser Anlage hat den jährlichen Wasserbedarf einer Kleinstadt. Als Folge mussten 2007 Istanbul, Ankara und Izmir im Sommer tageweise das Wasser abstellen. Doch auch Deutschland ist betroffen: Rund zehn Prozent des jährlichen Bedarfs an landwirtschaftlichen Gütern wird aus der Türkei importiert, darunter 158.162 t Schalen- und Trockenfrüchte, 113.488 t Gemüseprodukte und 54.223 t Obst. „Unsere Nachfrage befeuert damit zumindest indirekt den unverantwortlichen Wasserraubbau und wir wären direkt betroffen, wenn Dürren die türkischen Ernten vernichtet“, warnt die WWF-Expertin für die Mittelmeerregion, Dorothea August.
Geiger fordert einen globalen und verbindlichen Aktionsplan zur Bekämpfung der Wasserproblematik: „Für die Wissenschaft und den Erfahrungsaustausches ist das Weltwasserforum essentiell. Es mangelt ihr jedoch an Verbindlichkeit. Die Politik muss endlich auf die Tatsachen reagieren.“ Der WWF sieht auch die Deutsche Bundesregierung in der Verantwortung, immerhin importiert die Bundesrepublik über Nahrungsmittel und Industriegüter jedes Jahr 106 Mrd. Kubikmeter Wasser. „Wir sind Verantwortlicher und Betroffener zugleich“, so Martin Geiger. „Wir können es uns allein aus ökonomischer Sicht nicht leisten, tatenlos zusehen, wie sich die Wasserproblematik weiter verschärft.“
Das Weltwasserforum findet seit 1997 alle drei Jahre statt und wird vom Weltwasserrat (World Water Council) organisiert. Staatspräsidenten, Minister, Parlamentarier und Vertretern von Behörden aus vielen Staaten treffen mit Vertretern der Wasserwirtschaft und Wissenschaft sowie Nichtregierungsorganisationen zusammen, um gemeinsam globale Lösungsansätze zur Zukunft der Wasserversorgung zu erarbeiten.
Die Veranstaltung vom 16. bis 22. März 2009 in Istanbul ist das bislang größte Treffen. Mehr als 20.000 Teilnehmer aus aller Welt werden erwartet, darunter 25 Staats- und Regierungschefs. Der WWF nimmt aktiv am diesjährigen Weltwasserforum teil und gestaltet verschiedene Veranstaltungen zu den wichtigsten Themen des Forums mit.
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