Wasser schützen: Das Klo ist kein Müllschlucker

Erstaunlich, was einige Menschen durch ihr Klosett entsorgen – ohne sich jemals darüber Gedanken zu machen, was mit den Essensresten, Feuchttüchern, Haushaltschemikalien und Medikamenten passiert, wenn es durch den Abfluss gespült wird. Dabei warnt die Verbraucherzentrale NRW eindringlich (Quelle und Fotos: Verbraucherzentrale NRW).
Verbraucherzentrale NRW
Merkmale
Does and don’ts fürs Abwasser
Fakten
Feststoffe verstopfen Rohre
Chemikalien verseuchen das Wasser
Essensreste locken Ratten an
Verbraucher, die gedankenlos fast jeden buchstäblichen Mist im Klo runterspülen, verstopfen mit festen Materialien die Kanalisation, verseuchen das Wasser mit chemischen Rückständen und locken mit Speiseresten Ratten an. Dabei ist klar, dass Wasser ein kostbares Gut ist – das zeigt sich angesichts der klimatischen Veränderungen immer mehr – und entsprechend geschützt werden muss. Und zwar nicht nur in irgendeinem traumhaftschönen Inselparadies, sondern auch hinter der eigenen Klotüre. Grund genug für die Verbraucherzentrale NRW mal wieder einige klare Worte zu vermelden. „Fremdstoffe stören die Betriebsabläufe in Kanalisation und Kläranlage und dürfen nicht ins Gewässer oder Grundwasser gelangen“, so die Verantwortlichen des Projekts Klimafolgen und Grundstücksentwässerung der Verbraucherzentrale NRW.
Praktische Tipps und absolute no-gos
Das Klo ist kein Müllschlucker – ist da fast das wichtigste Statement der Zentrale. Feuchttücher, Tampons, Wattestäbchen, Kondome und Katzenstreu gehören nicht und niemals in die Schüssel, sondern in die Restmülltonne. Wofür gibt es sonst die kleinen Mülleimer fürs Bad?
Feuchttücher und Küchentücher gehören in den Mülleimer – Feuchttücher zersetzen sich nicht und bestehen zu einem großen Teil aus Kunststoffen – ganz gleich, was auf der Packung steht. Auch „feuchtes Toilettenpapier“ ist umwelttechnisch eher eine Seuche, die ganze Klärwerkpumpen lahmlegen kann. Da reagiert auch endlich die Politik indem sie Feuchttücher, Küchenpapier und „feuchtes Toilettenpapier“ explizit in der Abwassersatzung verbieten.
Medikamente nichts ins Abwasser kippen – das Medikamente nichts im Abwasser zu suchen haben, da bestimmte Stoffe nicht herausgeklärt werden können, dürfte mittlerweile angekommen sein. Aber auch Essensreste sind ein Problem. Die Fette verstopfen wie große Propfen die Rohre und locken überdies Ratten und andere Kanaltiere an.
Aggressive Reiniger und Chemikalien belasten das Wasser – Desinfektionsmittel, Spülkastensteine und Weichspüler wirken auf Klärwerk und Gewässer stark ätzend und auch für verstopfte Abflüsse gibt es Verfahren, die nicht mit dem Chemo-Keule kommen (Saugglocke und Rohrspirale). Darüber hinaus belasten chemische Stoffe nicht nur das Wasser, sondern auch Pflanzen und Tiere. Für Farb- und Lösemittelreste sind kommunale Recyclinghöfe da.